Damit sich bei einer Nierenerkrankung eine
Urämie entwickelt, müssen mehr als drei Viertel aller Nephrone
geschädigt sein oder die Glomerulum-Filtratmenge auf etwa einen
Fünftel der Norm reduziert sein.
Eine erhöhte Kreatinin-Plasmakonzentration
wird erst bei einer beträchtlichen Funktionseinbusse der Niere
auftreten und meist später als eine Erhöhung der Plasma-Harnstoffkonzentration.
Praktische Bedeutung kommt dem Vergleich
der Plasmakreatinin- mit der Plasmaharnstoffkonzentration zu. Bei stärkerer
relativer Zunahme der Harnstoffkonzentration liegt der Verdacht auf
eine Beeinträchtigung der Nierenperfusion (Herzinsuffizienz, Exsiccose),
auf excessive Proteinzufuhr oder vermehrten endogenen Proteinabbau nahe.
Myopathien mit einem Zefall der Muskulatur
führen zu einer erhöhten Kreatininkonzentration.