Im Magen-Darmtrakt der neugeborenen Ferkel werden
die Immunglobuline (Ig) nicht zerstört, da Kolostrum einen Trypsin-Hemmer
enthält (Gewisse Erreger wie die Clostridien nützen diese Situation
aus, um sich im Gastrointestinaltrakt festzusetzen).
Die Ig werden in den ersten Stunden resorbiert
(höchstens während 36 Stunden) und der Antikörpergehalt im
Ferkelblut steigt rasch. Er kann schon wenige Stunden post partum 2-4 mal
höher liegen als im Serum der Sau.
IgM und IgG-Konzentrationen in der Sauenmilch
fallen innert der ersten Woche p.p. praktisch auf null ab, während
IgA während der ganzen Laktation ausgeschieden wird und als Koproantikörper
im Zusammenhang mit Darminfektionen eine wichtige Rolle spielt.
Die Halbwertszeit der erworbenen AK beträgt
etwa 2-3 Wochen. Im Alter von etwa 3-4 Wochen beginnt die eigene AK-Produktion.
Die Anwesenheit kleiner Mengen spezifischer Ig stimuliert offenbar die Synthese
von AK gegen jene Keime, die in der Umgebung der Ferkel vorhanden sind.
Die Anwesenheit grosser Mengen passiv erworbener AK scheint die Eigensynthese
jedoch zu unterdrücken.
Einige der schwächeren Saugferkel
werden durch die Stalleinrichtung (Kastenstand) beim Saugen behindert.