Die passive Immunisierung der Ferkel ist nicht
allein ein qualitatives, sondern auch ein quantitatives Problem. Die Milchergiebigkeit
und die Ak-Konzentration kann zwischen den Gesäugekomplexen variieren.
Die erstgeborenen Ferkel sind im Vorteil, weil sie mehr und bezüglich
Ig-Gehalt höher konzentriertes Kolostrum erhalten. Untergewichtige
oder weniger vitale Ferkel sind benachteiligt, da sie von "guten"
Zitzen abgedrängt werden. Innerhalb eines Wurfes ist also nicht immer
mit einer gleichmässigen Immunisierung aller Ferkel zu rechnen.
Früher wurde das 4-Wochen-Gewicht eines
Wurfes als Parameter für die Milchleistung einer Sau herangezogen.
Heute ist dies nicht (ohne weiteres) zulässig, da den Ferkeln oft früh
Prästarterfutter vorgelegt wird. Gute 4-Wochen-Gewichte belegen aber
nach wie vor einen komplikationslosen Verlauf der Aufzucht.
Das Gesäuge umfasst 12-14 Gesäugekomplexe
(bzw. Zitzen), wobei jeder Gesäugekomplex aus mindestens zwei, manchmal
drei Subkomplexen (dh. anatomisch vollständig voneinander abgetrennten
Milchdrüsen) besteht.
Verschieden angefärbte Subkomplexe
eines Gesäugekomplexes
Bei Jungsauen ist auf Stülpzitzen und ausrichende
Zitzenzahl zu achten.
Die physiologische Gesäugeanbildung ist
bei Jungsauen im letzten Trächtigkeitsdrittel adspektorisch und palpatorisch
feststellbar, bei Altsauen oft erst wenige Wochen vor der Geburt.