Das Schwein ist ein Omnivor (Allesfresser).
Die Futteraufnahme ist beim Schwein eine zuverlässig auslösbare
Verhaltensweise. Hauptgrund hierfür ist, dass die meisten Schweine
restriktiv, das heisst nicht bis zur vollständigen Sättigung gefüttert
werden. Allerdings zeigen auch satte Schweine einen ausgeprägten Futtererkundungstrieb.
Fehlendes Interesse gilt bereits als Zeichen einer Störung.
Die Futteraufnahme kann bei kranken
Tieren völlig sistieren. Nicht jede Futterverweigerung ist aber Ausdruck
einer fieberhaften Infektion. Störungen der Futter- und Wasseraufnahme
können durch Änderung des Appetits resp. des Durstes oder durch
das Unvermögen vorhandenes Futter und Wasser aufzunehmen, bedingt sein.
Es können aber auch andere Faktoren wie die Belegdichte, das Klima,
die Anzahl Fress- bzw. Tränkeplätze, sowie die Rangordnung eine
Rolle spielen. Eine Einschränkung der üblichen Futteraufnahme
kann also durchaus bei völlig gesunden Tiere vorkommen.
Der Magen des Schweines hat bei über
drei Monate alten Tieren ein Fassungsvermögen von durchschnittlich
3.8 Litern. Es ist ein einhöhlig- zusammengesetzter Magen, der als
arttypisches Merkmal einen dem Fundus aufliegenden kapuzenförmigen
Blindsack (Diverticulum ventriculi) trägt. Die aus kutaner Schleimhaut
bestehender Pars proventricularis (1) bildet in der Umgebung der Kardia
ein langgezogenes, ovales Schleimhautfeld von fast weisser Farbe. Auffallend
gross ist die Kardiadrüsenzone (2) des Magens, die das Divertikel,
den Fundus und einen Teil des Corpus als blassrote oder weiss-graue Schleimhaut
auskleidet. An die Kardiadrüsenzone schliesst sich die Zone der Glandulae
gastricae propriae (3) an, die stark gefaltet und von braunroter Farbe ist.
Die den Pylorusteil (4) auskleidende Pylorusdrüsenschleimhaut ist blassrosa
(z.T. leicht gelblich) und ist nicht so stark gefaltet.