

- Man versucht durch zunehmenden Druck
mit dem herznahen Finger die Pulswelle zu unterdrücken und stellt dabei
ihr Ausbleiben mit dem herzfernen Finger fest. Aus dem hierfür angewendeten
Druck schliesst man auf die Höhe und damit auf die Kraft der Pulswelle.
Mit etwas Erfahrung kann man so den systolischen Blutdruck schätzen.
- Der physiologische Puls ist "kräftig".
Die Kraft des Pulses ist abhängig vom Schlagvolumen des Herzens, welches
wiederum abhängig ist von der Kontraktionsfähigkeit der Ventrikelmuskulatur
und vom Blutangebot an das Herz.
- Abweichungen von der Norm: schwacher
Puls (P. debilis), unfühlbarer Puls (P.insensibilis) und ein zu kräftiger
Puls (P.fortis).
- P. magnus et fortis: Vermehrte Gefässfüllung
und Pulskraft als Folge einer Linksherzhypertrophie.
- P. parvus et insensibilis: Verminderte
Gefässfüllung und Pulskraft als Folge einer Herzschwäche
oder zu geringen Blutangebotes an das Herz ( Schock, Blutverlust, Bluteindickung).
- P. celer (hüpfender Puls): Rasch
ansteigender und abfallender Puls. Charakteristisch für eine Aortenklappeninsuffizienz.
- P. pseudoceler ist palpatorisch identisch
mit dem P. celer. Er kommt bei anämischen Zuständen vor, da dann
die Strömungsgeschwindigkeit des Blutes erhöht ist und das Herz
besonders frequent schlägt. Man findet ihn aber auch bei jeder anderen
höhergradigen Tachykardie, also auch physiologischerweise.
- P. tardus: Die Pulswelle steigt flach
an und fällt wieder flach ab. Man beobachtet diesen Puls bei Aorten-
und Mitralstenosen.